Konzert zum 337. Geburtstag von Georg Friedrich Händel
Sie haben es endlich wieder getan: Fünf Musiker, die schon in den letzten Jahren zu Händels Geburtstag am 23. Februar 2022 dabei waren, haben in der Dreifaltigkeitskirche in Schleswig-Friedrichsberg ein Konzert zu Ehren des Komponisten gegeben. Cornelia Kempf, 1. Geige, Markus Pertiet, 2. Geige, Claudia Bergmann, Sopran, Carsten Schmolling, Flöte, Armin Teschner, Violoncello, und Nancy Sartin, Cembalo, boten fast eine Stunde lang Vokal- und Instrumentalmusik vom Feinsten. Wichtig war ihnen, dass Werke aufgeführt wurden, die man selten hört, weil sie in den üblichen Veranstaltungsprogrammen klassischer Musik so gut wie nicht vorkommen.
Die Musik begann mit einer Triosonate Nr. 1 von Arcangelo Corelli, eine der zwölf Kirchensonaten, die der Komponist 1689 als Opus 3 dem Herzog Francesco II. von Modena widmete. Das Terzett aus 1. und 2. Geige sowie Cembalo warf sich gekonnt und fein ausbalanciert die Bälle zu.
In der sich anschließenden Kantate von Teleman, „Wandelt in der Liebe“, TWV 1:1498 für den Passionssonntag Oculi 1725, boten Flöte, Sopran und Cello einen ebenfalls präzise abgestimmten Klang. Großartig, wie sich Instrumente und Stimme einzeln in ihrem Kontext entwickelten und je nach Erfordernis forte oder pianissimo ergänzten.
Nancy Sartin hatte sich etwas besonders Anspruchsvolles ausgesucht: die „Essercizio 2“ für Cembalo des barocken „Tastenlöwen“ und Komponisten Domenico Scarlatti, der nach Stationen in Italien und Portugal als Lehrer der spanischen Königin in Spanien mit dieser außergewöhnlichen Musik Weltruhm erlangte. Bravourös meisterte Sartin die vielen Klippen dieses Stücks.
Carsten Schmolling löste seine große Aufgabe in der Sonate op. 3 Nr. 6 aus „Il Pastor fido“ von Nicolas Chédeville ausgezeichnet und füllte die ganz unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Sätze dieser späten Barocksonate mit Leben. Man könnte übrigens tatsächlich meinen, dass diese Musik von Vivaldi komponiert worden wäre!
Die große Stunde des Soprans lag im abschließenden „Gloria in excelsis“ von unserem Geburtstagskind. Das lange Jahre verschollene Stück Kirchenmusik des frühen Händel war für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung. Es wurde durch das harmonische und mitreißende Zusammenspiel zu einem wunderbaren Klangerlebnis.
Immer wieder gab es verdienten Beifall, sowohl während als auch am Ende dieses Konzerts. Erfreulicherweise war die Dreifaltigkeitskirche trotz der Corona-Einschränkungen ausgesprochen gut besucht.
Meine eigene Aufgabe war es, ein wenig zu den einzelnen Stücken zu sagen und damit zum Rahmen dieses Konzerts beizutragen.
Mahela T. Reichstadt, Domorganistin und Kirchenmusikverantwortliche für Schleswig, bedankte sich zum Schluss im Namen der Kirchengemeinde mit einem Präsent bei den am Abend Beteiligten. Der Wunsch des Publikums war deutlich zu erkennen: Hoffentlich gibt es 2023 am 23. Februar wieder solch ein musikalisches Fest zu Händels Geburtstag!
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